Lipödem – eine Krankheit, für die es eine langfristige Lösung gibt

Googelt man den Begriff „Lipödem“, erhält man in rasanten 0,86 Sekunden unfassbare 719.000 Ergebnisse zu dieser Suchanfrage. Diese riesige Anzahl an Ergebnissen spricht dafür, wie sehr dieses Thema aus medizinischer, aber auch aus Sicht der Betroffenen in den letzten Jahren in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt ist. Kein Wunder, wird diese Krankheit doch in vielen Fällen von einem langen und schmerzvollen Leidensweg begleitet – und leider nach wie vor von vielen Missverständnissen. Umso wichtiger sind eine exakte Diagnose, die Wahl der richtigen Therapie sowie die umsichtige Entscheidung für eine dauerhafte Lösung in Form einer Fettabsaugung. 

Was ist ein Lipödem eigentlich?

Fangen wir doch am besten ganz von vorne an. Was steckt eigentlich hinter dem oft diagnostizierten Lipödem? Dr. Christian Wolf, der als Spezialist für ästhetische Chirurgie in Salzburg und Wien tätig ist, erklärt: „Der Begriff Lipödem setzt sich aus den griechischen Wörtern „lípos“ – also Fett – und „oídma“, was so viel wie Geschwulst oder Schwellung bedeutet, zusammen und beschreibt eine abnorme und pathologische Fettumverteilung direkt unter der Haut.“ Am häufigsten betrifft die Krankheit Hüfte und Oberschenkel. „Das Auffällige dabei ist, dass der Rest des Körpers meist normale Proportionen aufweist. Also, dass zum Beispiel Oberkörper, Gesicht, Füße und Hände völlig normal geformt sind und dass es nur an den Beinen und am Gesäß, seltener auch an den Armen, durch die vergrößerten Fettzellen zu Veränderungen kommt. „Allerdings“, so der Arzt, „ist ein Lipödem weit mehr als nur ein ästhetisches Problem!“ Die Entzündungen unter der Haut können starke Schmerzen verursachen und Patienten leiden aufgrund ihres Aussehens oft auch psychisch. Häufig tritt begleitend eine Adipositas (Fettleibigkeit) auf, die die Betroffenen zusätzlich belastet.

Wie und warum und entsteht ein Lipödem? 

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Lipödems sind nicht genau bekannt beziehungsweise nicht ausreichend erforscht. Da allerdings in den meisten Fällen Frauen daran erkranken, geht man davon aus, dass entweder eine genetische Veranlagung diese Krankheit verursacht oder, dass hormonelle Störungen die Krankheit auslösen. „In den Gesprächen mit meinen Patientinnen hat sich oft gezeigt, dass die Störung der Fettverteilung in einer Zeit hormoneller Umstellung ausgebrochen ist – beispielsweise in der Pubertät. Aber auch während oder nach einer Schwangerschaft oder in den hormonell oft turbulenten Wechseljahren“, erzählt Dr. Wolf von seinen Erfahrungen. Ebenfalls ein Faktor, der die erhöhte Anfälligkeit von Frauen für Lipödeme bedingt: der Aufbau des weiblichen Fettgewebes, der sich wesentlich von dem von Männern unterscheidet.

Gewicht und Lipödem – ein Zusammenhang?

Lange Zeit wurde Frauen, die eigentlich unter einem Lipödem leiden, vermittelt, dass sie an einigen Stellen einfach nur zu dick seien und dass sie schlicht und ergreifend mehr Sport treiben und besser auf ihre Ernährung achten sollten. Was man heute aber mit Sicherheit weiß, ist dass das Körpergewicht auf die Entstehung eines Lipödems keinen Einfluss hat. Sprich: Es kann bei schlanken und normalgewichtigen Frauen genauso entstehen wie bei Frauen mit höherem Gewicht. „Und die Zeiten, in denen die Krankheit weitgehend unbekannt war, sind vorbei“, meint Dr. Christian Wolf mit kritischem Blick auf die „Popularität“ der Krankheit in Internet & Co. „Leider“, merkt Dr. Wolf an, „erhalten heutzutage immer mehr Frauen die Diagnose Lipödem zu schnell und zu leichtfertig. Hier ist ein genaues Hinschauen, Zuhören und in Folge eine exakte Diagnose anhand der klinischen Symptome gefragt. Erst dann kann gemeinsam entschieden werden, welche Behandlung die Symptome am besten lindert und weitere Komplikationen verhindert.“

Woran erkennt man ein Lipödem?

Wenn Sie denken, dass Sie unter einem Lipödem leiden und mit mir einen ersten Gesprächstermin vereinbaren, schauen wir uns zuerst einmal gemeinsam Ihre Krankengeschichte und Ihre Symptome an. Meistens kann dann unter weiteren diagnostischen Maßnahmen eine Diagnose gestellt werden“, erklärt der Chirurg – und sagt weiter: „Ich habe für Sie eine kleine Checkliste zusammengestellt, die Ihnen bei der Einschätzung helfen soll, ob es sich bei Ihnen um ein Lipödem handelt. Wenn Sie die untenstehenden Fragen überwiegend mit „Ja“ beantworten, so kann das ein Indikator dafür sein, dass Sie unter einem Lipödem leiden.“

  • Leiden Sie unter einer unproportionalen Fettverteilung zwischen Extremitäten und Rumpf? Sprich: Der Oberkörper ist ganz „normal“ proportioniert, aber an Oberschenkeln und Beinen befindet sich unverhältnismäßig viel Fett?
  • Hat diese Fettverteilung mit der Pubertät, in einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren begonnen?
  • Spüren Sie ein Schwere- und Spannungsgefühl in den betroffenen Köperteilen?
  • Verursachen Ihnen Berührungen in diesen Zonen Schmerzen?
  • Verspüren Sie im Verlauf eines Tages zunehmend Schmerzen an den betroffenen Stellen und/oder bilden sich öfter Ödeme (blauen Flecken)?
  • Verstärken sich die Ödeme in aufrechter Körperhaltung oder beim Sitzen?
  • Haben Sie grundsätzlich öfter Blutergüsse?
  • Sind Hände und Füße nicht betroffen?
  • Kommt es bei Ihnen Kragen- oder Muffbildungen in Übergangszonen?

DIE STADIEN DES LIPÖDEMS Das Lipödem wird in drei Stadien beschrieben. Denken Sie aber bitte daran, dass diese Einteilung lediglich Form und Aussehen der Extremitäten beschreibt, nicht aber die Beschwerden abbildet.

  • Stadium I: Im ersten Stadium ist die Hautoberfläche glatt und das Unterhautgewebe gleichmäßig verdickt. Dabei ist die Fettstruktur feinknotig und weist feine Dellen auf, was auch als Orangenhaut bekannt ist.
  • Stadium II: Im zweiten Stadiums ist die Hautoberfläche uneben, die Struktur des Fettgewebes grobknotig und mit wellenartigen gröberen Dellen. In der verdickten Unterhaut finden sich knotenartige Strukturen.
  • Stadium III: Das dritte Stadium ist durch eine grobknotige Hautoberfläche, die größere Dellen aufweist, gekennzeichnet. Darüber hinaus bilden sich große, unförmige Hautlappen.

Sollten Sie Fragen haben, melden Sie sich einfach jederzeit bei mir – in einem gemeinsamen, unverbindlichen Erstgespräch erörtern wir Ihre Symptome, Ihre bisherigen Befunde und die weitere Vorgehensweise. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit mir: +43 (0) 660-2292207.

Manuelle Therapieformen als Basis-Behandlung

Die Therapie eines Lipödems umfasst zwei Ziele: Auf der einen Seite sollen Symptome wie Schmerzen und Ödeme gelindert werden. Darüber hinaus sollen weitere Komplikationen wie Hautprobleme, Lymphabflussstörungen oder Bewegungseinschränkungen verhindert werden. „Dafür kommen in erster Linie natürlich verschiedene physikalische Entstauungstherapien wie manuelle Lymphdrainagen, Kompressions- und Bewegungstherapien, aber auch die richtige Hautpflege zum Einsatz“ erläutert der Chirurg. 

Liposuktion als langfristige Lösung

Wenn die Beschwerden aber trotz allem bestehen bleiben oder die Erkrankung weiter fortschreitet, können durch eine Absaugung des krankhaften Unterhautfettgewebes – durch eine sogenannte Liposuktion – Schmerzen dauerhaft gelindert sowie das Auftreten von Ödemen und Blutergüssen deutlich reduziert werden. Auch Folgeerscheinungen wie Hautschäden oder Bewegungseinschränkungen können auf diese Weise vorgebeugt werden. Übrigens: In einem weiter fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ist, übernimmt auch die Krankenkasse die Kosten einer Liposuktion. „Die Besserung der Symptome und die damit einhergehende verbesserte Lebensqualität der Betroffenen bleiben mehrheitlich über viele Jahre bestehen“, freut sich Dr. Wolf über die langfristigen positiven Auswirkungen für die Frauen, die oft jahrelang unter einem Lipödem gelitten haben. „Dabei wird je nach Ausprägung und Krankengeschichte im Zuge mehrerer gemeinsamer Termine ganz individuell über den Einsatz einer Liposuktion entschieden. Auch darüber wann und wo eine Operation durchgeführt werden soll. Ob, unter Vollnarkose oder mit Lokalanästhesie. Und auch, ob ein Eingriff tagesklinisch vorgenommen werden kann,“ erklärt der Arzt. „Tatsache ist“, so Dr. Wolf, „dass ich niemals leichtfertig eine Operation vorschlagen würde. Aber bei vielen betroffenen Frauen konnte ich in den Monaten und Jahren nach einer OP miterleben, dass eine Liposuktion das Ende eines langen Leidensweges bedeutet hat. Und dabei möchte ich gerne behilflich sein.“